Speinshart, Prämonstratenserkloster
Restaurierung der Innenhoffassaden
Die bedeutende Klosteranlage wurde im 17. und 18. Jahrhundert nach Plänen der Baumeisterfamilie Dientzenhofer neu aufgebaut. Das gesamte Erscheinungsbild des Klosters mit Kirche, Ost-, Süd- und Westflügel war bestimmt von einer differenziert ausgeführten Fassadengestaltung und bediente sich z.B. Licht- und Schattenelemente, Schattenstrichen, Farbkontraste und Hell-Dunkel-Kontraste. In den Fensterachsen befinden sich farbige Spiegelfelder mit eingelegten Glasscherben. 1959 erfolgte ein radikales Abschlagen des historischen Putzbestands mit anschließender Rekonstruktion einer vereinfachten Farbfassung mit Dispersionsfarbe, die sich prinzipiell am barocken Bestand orientierte.
Zur Bearbeitung kamen die Innenhoffassaden mit Ost-, Süd- und Westflügel (ca. 875 m2). Der Dispersionsanstrich und dünne Überputzungen hatten sich vielfach abgelöst; darunter liegenden Putzschichten hatten an Festigkeit verloren. Durch Risse eindringendes Wasser führte zu Putzausbrüchen und Putzhohlstellen. Das Restaurierungskonzept sah vor, die Dispersionsfassung abzunehmen, das Mauerwerk zu sanieren sowie den barocken Putzbestand zu konservieren und zu ergänzen. Anschließend wurde die gesamte Fassadenfläche wurde mit einem dünnen Deckputz auf Romankalkbasis überzogen. Die Farbfassung wurde in Anlehnung an den überkommenen Bestand mit Kalkfarben rekonstruiert.
Fassaden im Endzustand
Kartierung der Maßnahmen am Westflügel
Westflügel, Bereich mit Glasscherbenfeld nach Putzabnahme und Konservierung von Bestandsputzen
Westflügel, Bereich nach Auftrag des Unterputzes
Westflügel, Bereich nach Auftrag des Oberputzes
Westflügel, Bereich nach Rekonstruktion der Farbfassung
Ostflügel, Zwickel oberhalb ovalem Glasscherbenfeld, Vorzustand
Ostflügel, Zwickel im Endzustand mit polychromer Farbfassung