Schäftlarn, Klosterkirche

Restaurierung der Raumschale

Die Mitte des 18. Jh. erbaute Klosterkirche ist das Zentrum der südlich von München gelegenen Benediktinerabtei Schäftlarn. Die qualitätvollen Stuckaturen und Fresken im Innenraum wurden durch den Hofstuckator Johann Baptist Zimmermann 1754 bis 1756 ausgeführt. Die Restaurierung des Innenraums hatte zum Ziel, die Erstfassung von Wänden und Stuckornamenten wiederherzustellen. Diese war vor allem während der letzten Renovierungsmaßnahme der 1950er Jahre und der Abnahme der originalen Vergoldung der Ornamente deutlich verändert worden. Mit der Restaurierung wurden Überfassungen und Überarbeitungen des 19. und 20. Jh. bis auf den originalen Kalkanstrich entfernt und ein tragfähiger Grund für die nachfolgende behutsame Kalkfassung der Wandflächen geschaffen. Unter Beibehaltung der wenigen originalen vergoldeten Bereiche wurde eine neue Polimentvergoldung bzw. Mordentvergoldung analog zur Erstfassung ausgeführt. Mithilfe alter Fotografien und aufgrund der noch erhaltenen farbigen Markierungen des Stuckateurs konnten die zu berarbeitenden Flächen lokalisiert werden. Durch diese Maßnahmen gelang eine Wiederherstellung der ursprünglich intendierten ästhetischen Aussage und Erscheinungsweise der Raumfassung. Vor allem im Zusammenhang mit den zeitgleich restaurierten Altären zeigt die Raumschale differenzierte Oberflächen, die ein authentisches Erscheinungsbild vermitteln.

1 Klosterkirche Schäftlarn, Gesamtansicht nach der Restaurierung

2 Klosterkirche Schäftlarn, Kartusche im Vorzustand

3 Klosterkirche Schäftlarn, Kartusche im Endzustand

4 Klosterkirche Schäftlarn, stuckierte Uhr am Triumphbogen im Vorzustand

5 Klosterkirche Schäftlarn, stuckierte Uhr am Triumphbogen im Endzustand