Rinchnach, Pfarrkirche

Restaurierung der Fresken

Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer ist die ehemalige Klosterkirche des säkularisierten Benediktinerklosters Rinchnach im Bayerischen Wald. Die mehrfach um- bzw. neugebaute Kirche wurde 1727 von dem Münchner Baumeister Johann Michael Fischer barock umgestaltet. Andreas Heindl, der wie Fischer bereits am Umbau der Klosterkirche Niederalteich beteiligt war, führte die qualitätvolle Ausmalung der Gewölbe 1728-1729 in Freskotechnik aus. Der desolate Zustand der Fresken machte eine Restaurierung zwingend notwendig. In den 50er Jahren war aufgrund von Erschütterungen des Baus durch den Schwerlastverkehr eine Sicherungsmaßnahme an den Fresken durchgeführt worden, indem man die Putzschicht mit Verdrahtungen an einer dahinter liegenden Holzkonstruktion befestigte. Über kleine Plättchen aus Kupferblech, ca. 20-30 Stück pro Quadratmeter, wurden die Drahtschlingen auf der Sichtseite der Fresken verzwirbelt. Die zahlreichen Risse wurden mit Gips verfüllt, die Kupferplättchen mit Caparol-Binderfarbe im Ton der umgebenden Malerei bemalt. Übermalungen, Salzausblühungen und Vergipsungen trugen zu einer Verunklärung der Malereien ihr Weiteres bei. Die Restaurierungsmaßnahmen umfassten das Entfernen der Drähte und Kupferplättchen sowie das anschließende Hinterfüllen der Putzschicht mit mineralischen Injektionsmassen. Verunreinigungen, Übermalungen wurden abgenommen; Vergipsungen mit Ammoniumcarbonat-Lösung, Salzbelastungen mit Kompressen behandelt. Kittungen wurden mit Kalkmörtel ausgeführt und Fehlstellen in der Malerei als Trattegio-Retusche geschlossen. Große Fehlstellen wurden vom Kunstmaler Hermengild Peiker aus Augsburg malerisch in Freskotechnik ergänzt.

Rinchnach, Pfarrkirche, Deckenfresken, Detail vor der Restaurierung

Rinchnach, Pfarrkirche, Deckenfresken, Detail nach der Restaurierung

Rinchnach, Pfarrkirche, Deckenfresken, Vorzustand: Jüngerzeitliche Putzsicherungsmaßnahme mittels Verdrahtung und Kupferplättchen