Kloster Eberbach, Basilika

Restaurierung der romanischen Raumschale im Chor, Querhaus und in den Ostkapellen

Das Kloster Eberbach ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Nähe von Eltville am Rhein. Die Klosterbasilika, eine dreischiffige hochromanische Pfeilerbasilika mit Querhaus wurde von 1140 bis 1170 erbaut. An das nördliche und südliche Querhaus schließen östlich 6 Kapellen an. Im Inneren des 76,2 × 33,4 Meter großen, purifizierten Baus dominiert der geschlossene romanische Gesamteindruck mit original verputzten und getünchten Wand- und Gewölbeflächen sowie Steinbauteilen aus Kalk-, Tuff- und Sandstein. An Pfeilern und Gewölbeflächen finden sich noch Reste von Architekturpolychromie und Wandmalereien des 13. bis 19. Jh. Die Gewölbe der drei nördlichen Ostkapellen wurden im 18. Jarhundert mit Stuckornamenten barock umgestaltet.

Die Konservierungsmaßnahmen umfassten die Bearbeitung der Naturwerksteine sowie der Putz-, Stuck- und Fassungsschichten (insges. ca. 2500 m2) im Chor, im nördlichen und südlichen Querhaus, in den Ostkapellen und in der Sakristei. Allen Maßnahmen ging eine behutsame Reinigung der Oberflächen voraus. Schadhafte Steinbauteile wurden gefestigt, strukturell ertüchtigt und ergänzt; Vierungen wurden nur in seltenen Fällen ausgeführt. Positionsverschobene Werksteine der Gewölbegurtbögen wurden aufwändig stabilisiert und rückverankert. Wand- und Gewölbeflächen aus Putz bzw. Stuck wurden strukturell gefestigt, hinterfüllt und Fehlstellen mit Kalkmörtel ergänzt sowie retuschiert. Wandmalerei- und Tünchereste wurden gereinigt und gefestigt.

Innenraum, Vierung, Raumschale im Vorzustand

Chor, Wandfläche, Reinigungsmuster in der rechten Hälfte

Querhaus Süd, Wandfläche mit Wandmalereiresten

Chor, Ostwand, Vorzustand mit tiefgehenden Rissen im Putz

Chor, Ostwand, Zwischenzustand nach der Reinigung, Putzfestigung, Rissverschluss und Kittung

Chor, Ostwand, Endzustand nach der Retusche der Kittungen

Ostkapelle 2.2.2, Vorzustand

Ostkapelle 2.2.2, Zustand nach der Freilegung u. Konservierung des Stucks, sowie der Putzergänzung im Wandbereich

Ostkapelle 2.2.1, Zustand nach der Freilegung der mittelalterlichen Fensterlaibung