Quakenbrück, St. Sylvester
Restaurierung der Raumschale mit Wandmalereien
Die Restaurierung der Raumschale fand in Zusammenarbeit mit der Maler- und Restaurierungswerkstatt Josef Eichholz aus Bad Laer statt. Hierzu wurde die ARGE Dehn-Eichholz-Maj, Arbeitsgemeinschaft für Restaurierung gegründet. Die St. Sylvesterkirche in Quakenbrück ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche mit polygonalem 5/8-Chorabschluss und Kreuzrippengewölbe im Langhaus, Seitenschiffen und Chor. Die Wandflächen sind monochrom weiß gehalten, Rippen und Pfeiler farblich abgesetzt und das Gewölbe ist mit einer Rankenmalerei versehen. Im 20. Jahrhundert, 1913/14 und 1961, wurde die Raumschale restauriert, wobei die Malereien freigelegt und großflächig retuschiert wurden. Die Oberflächen präsentierten sich deutlich verschmutzt. Vor allem die Gewölbemalereien und die Rippen waren von mikrobiellem Befall betroffen. Salz- und Feuchteschäden zeigten sich als braune Flecken und Verkrustungen, die partiell Malschichtlockerungen bzw. -verlust nach sich zogen. Das Restaurierungskonzept sah einen möglichst vollständigen Erhalt des überkommenen Zustandes vor. Durchgeführt wurden eine Trockenreinigung, die Konservierung von Malschicht und Malschichtträger sowie eine Behandlung mikrobiellen Befalls. Braune Flecken und Krusten konnten durch eine Behandlung mit Ammoniumcarbonat rekonsiv behandelt werden. Malschichtfehlstellen und störende Flecken wurden retuschiert. Steinbauteile wie Gewölberippen, Schlusssteine, Pfeiler sowie zwei Sandsteinepitaphien wurden gereinigt, gefestigt, Ausbrüche gekittet und retuschiert.
St. Sylvester, Chorgewölbe, Vorzustand
St. Sylvester, Chorgewölbe nach abgeschlossener Restaurierung
St. Sylvester, Gewölbeflächen, Aufnahme während der Reinigung
St. Sylvester, Gewölbeflächen, Entsalzung mit Neutralkompressen
St. Sylvester, Hinterfüllen der Hohlstellen mit Injektionsmörtel
St. Sylvester, Gewölbe, bemalter Schlussstein