Ottobeuren, Benediktinerabtei

Ottobeuren, Benediktinerabtei

Restaurierung der Decke im Konventtreppenhaus

Die Abtei Ottobeuren, die zu den weltweit größten Klosteranlagen zählt, wurde unter Abt Rupert Ness II. 1711-1731 in nur 20 Jahren gebaut und ausgestattet. Mit dem nach Norden vorangestellten Kirchenbau von Johann Michael Fischer wurden die Arbeiten 1748-1766 vollendet. Das Konventtreppenhaus endet im zweiten Obergeschoss der Klausur in einem Vorraum zur Bibliothek mit flacher Decke über einer Hohlkehle. Die Raummaße betragen 11,50 x 15,80 m. Das längsrechteckige zentrale Deckenfresko öffnet über einer illusionistisch gestalteten Balustrade in den gemalten Himmel. Die Decke, die sich hinsichtlich der Oberflächen hervorragend erhalten hat, wies erhebliche Risseschäden auf. Diese Risse waren stark verschmutzt, sodass das gesamte Erscheinungsbild erheblich beeinträchtigt wurde. Teilweise hatten sich Putzhohlstellen gebildet. Ältere Kittungen waren teilweise locker bzw. ästhetisch unpassend. Die Stuckaturen erschienen scharf geschnitten und wurden nur in geringem Maße durch aufliegende Anstriche verunklart. Die Restaurierungsmaßnahmen an Stuck und Fresko umfassten eine mehrstufige Reinigung, trocken und mit Heißdampf. Besonderes Augenmerk wurde auf die Reinigung der Risse gelegt. Die Putz- und Stuckfestigung erfolgte über Injektionen mit mineralischem Hinterfüllmörtel an Hohlstellen sowie strukturell durch das Einspritzen von Kieselsol. Salzausblühungen konnten mittels Auflage von Kompressen gemindert werden. Kittungen wurden mit Sumpfkalkmörtel und Retuschen mit Kalksinterwasser und Pigmenten ausgeführt.