Osnabrück, Kath. Kirche St. Joseph

Restauratorische Fachbauleitung

Die neoromanische Basilika im Osnabrücker Stadtteil Schölerberg wurde in den Jahren 1913 bis 1917 nach Plänen des Architekten Albert Feldwisch-Drentrup erbaut. Die Ausmalung erfolgte ab 1924 nach Plänen des Münchener Künstlers Prof. Augustin Pacher durch den Kunstmaler Albert Emminghaus. Emminghaus arbeitete in einer Mischtechnik aus Kalkmalerei und hauchdünnen, wässrigen Lasuren, die mit Blattmetallauflagen und ölgebundenen Lüstern verziert wurden. Nach dem tödlichen Absturz Emminghaus' vom Gerüst führte der Maler Bernhard Riepe die Arbeiten fort und bedeckte bis kurz vor Ende des Krieges nahezu alle Decken- und partiell auch die Wandflächen von Chor und Vierung. Die wertvollen Malereien sind über Jahrzehnte durch umweltbedingte Einwirkungen wie Luftschadstoffen, baulichen Mängeln sowie Schimmelpilzbildungen infolge eines unzureichenden Raumklimas stark beansprucht und geschädigt worden. Um die zu restaurierenden Decken- und Wandmalereien langfristig zu erhalten und zu sichern, ist eine optimale Regelung von Raumklima und Belüftung notwendig. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert die Maßnahme mit dem Projekt "Innovative Maßnahmen zu langfristigen Sicherung der Decken- u. Wandmalereie in der Katholischen Kirche St. Joseph Osnabrück - Klimaethisches Architekturkonzept zur nachhaltigen Fortentwicklung historischer Kirchenbauwerke". In Zusammenarbeit mit Frau Dr. Kerstin Klein vom Niedersächsischen Landesamt f. Denkmalpflege (NLD) wurde ein Konzept sowie ein Leistungsbeschrieb und -verzeichnis für die Restaurierung besonders stark geschädigter Wandmalereien entwickelt. Die Arbeiten wurden im Sommer 2015 durch die Restaurierungswerkstatt Eichhholz aus Bad Laer ausgeführt.

Osnabrück, St. Joseph, Darstellung eines Propheten im Pacher-Gemälde

Osnabrück, St. Joseph, Metallauflage und farbige Lüster im Pacher-Gemälde

Osnabrück, St. Joseph, Reinigungsprobe am Chorwandbild

Osnabrück, St. Joseph, Erzengel Michael im Pacher-Gemälde