Kloster Eberbach, Basilika

Konservierung der romanischen Raumschale im Langhaus und in den Seitenschiffen

Das Kloster Eberbach ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Nähe von Eltville am Rhein. Die Gründung des Zisterzienserklosters in Eberbach geht auf Bernhard von Clairvaux zurück. Die Klosterbasilika, eine dreischiffige hochromanische Pfeilerbasilika mit Querhaus wurde von 1140 bis 1170 erbaut. Dem südlichen Seitenschiff sind neun gotische Kapellen (Bauzeit 1313-1340) vorgelagert. Im Inneren des 76,2 × 33,4 Meter großen, purifizierten Baus dominiert der geschlossene romanische Gesamteindruck mit original verputzten und getünchten Wand- und Gewölbeflächen sowie Steinbauteilen aus Kalk-, Tuff- und Sandstein. An Pfeilern und Gewölbeflächen finden sich noch Reste von Architekturpolychromie und Wandmalereien des 13. bis 19. Jh.

Die Konservierungsmaßnahmen umfassten die Bearbeitung der Naturwerksteine sowie der Putz- und Fassungsschichten (insges. ca. 4000 m2) im Langhaus und in den beiden Seitenschiffen. Allen Maßnahmen ging eine behutsame Reinigung der Oberflächen voraus. Schadhafte Steinbauteile wurden gefestigt, strukturell ertüchtigt und ergänzt; Vierungen wurden nur in seltenen Fällen ausgeführt. Positionsverschobene Werksteine der Gewölbegurtbögen wurden aufwändig stabilisiert und rückverankert. Wand- und Gewölbeflächen aus Putz wurden strukturell gefestigt, hinterfüllt und Fehlstellen mit Kalkmörtel ergänzt sowie retuschiert. Wandmalerei- und Tünchereste wurden gereinigt und gefestigt.

Raumschale im Langhaus nach abgeschlossenen Konservierungsarbeiten

Aussenansicht der Basilika

Gewölbe Hauptschiff, Vorzustand mit Notsicherungen

Zwischenzustand nach der Abnahme der Notsicherungen und Randsicherung des Bestandsputzes

Zwischenzustand nach der Ergänzung der Fehlstelle mit Kalkmörtel

Endzustand nach der Retusche

Wandfläche über Fenster im Hauptschiff, Vorzustand mit tiefgehendem Riss

Zwischenzustand nach der Putzfestigung

Endzustand nach der Kittung und Retusche